Im Röddenauer Gasthaus „Zum Goldbach“ traf sich die Junge Union (JU) Frankenberg zu ihrer Jahreshauptversammlung

Unter der Versammlungsleitung von Patrick Baur, der seit dem vergangenen Jahr eines von fünf Ehrenmitgliedern der JU Frankenberg ist, stand insbesondere die Wahl eines neuen Vorstandes im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung.

Der Vorsitzende des Frankenberger Unions-Nachwuchses, Thomas Müller, gab in seinem Jahresbericht jedoch zunächst einen Überblick über die zahlreichen Aktivitäten im Jahr 2010. So sei es gelungen, in jedem Monat mindestens eine „Spaß-Veranstaltung“, wie beispielsweise den Singstar-Cup oder Bowling-Abende, sowie eine Veranstaltung mit politischem Schwerpunkt, wie zum Beispiel Betriebsbesichtigungen oder den Besuch der Burgwald-Kaserne, durchzuführen. Hinzu komme der jeweils am ersten Donnerstag eines Monats stattfindende JU-Treff.

Besonders positiv sei die Mitgliederentwicklung des Jahres 2010 gewesen, erklärte Thomas Müller: „Es ist zum ersten Mal seit langen Jahren gelungen, den Mitgliederstand der JU Frankenberg wieder auf über sechzig Mitglieder zu steigern. Das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Bemerkenswert dabei ist auch der Anteil junger Frauen in unserer Mitgliederschaft. Mit mittlerweile über 45 Prozent liegt dieser außergewöhnlich hoch und im Übrigen knapp 20 Prozent über dem landesweiten Schnitt in der gesamten JU Hessen.“

Dies, so Müller weiter, sei das Ergebnis guter Arbeit und großer Offenheit: „Die JU Frankenberg ist für alle offen. Wir sind inhaltlich wie personell breit aufgestellt. Vom angehenden Juristen bis zum Handwerkslehrling. Bei uns hat jeder seinen Platz.“

Thomas Müller wies zudem auf die neugestaltete Homepage des Stadtverbandes hin. Sie sei unter www.ju-frankenberg.de zu finden und erst im Herbst durch das JU-Ehrenmitglied Harald Becker fertiggestellt worden.

Als Höhepunkte des Jahres nannte Müller die Ausrichtung des Kreisfußballturniers der JU Waldeck-Frankenberg im Juli in Röddenau, die beiden Wochenendfahrten nach Berlin und Düsseldorf, das Backen von Weihnachtsplätzchen in der Geismarer Bäckerei Lippek für die Frankenberger Tafel sowie das Seminar in Willingen zur Vorbereitung auf die am 27. März 2011 stattfindende Kommunalwahl.

Die Kommunalwahl habe, so Thomas Müller in seinem Jahresbericht, schon im Jahr 2010 seine Schatten vorausgeworfen. Die JU Frankenberg habe sich daher nicht nur personell, sondern vor allem auch inhaltlich gut aufgestellt: „Die JU Frankenberg ist der Sachwalter der Interessen junger Leute im gesamten Frankenberger Land. Die Zukunftsfähigkeit unserer Heimat steht im Mittelpunkt unseres Handelns.“

Vor allem die Bereiche Wirtschaft und Arbeit, Bildung, Tourismus und Mobilität seien für die Frankenberger JU von besonderer Bedeutung, erklärte Thomas Müller: „Eine positive wirtschaftliche Entwicklung ist die Grundlage für Arbeit und Wohlstand. Im Frankenberger Land ist dies durch einen sehr gesunden Unternehmensmix, in dem Industrie, Mittelstand und Handwerk Hand in Hand agieren, gewährleistet. Das System der dualen Bildung mit Lehrbauhof, BFHI und Hans-Viessmann-Schule sorgt zudem für guten Fachkräfte-Nachwuchs und muss in dieser Struktur unbedingt erhalten bleiben und gefördert werden. In diesem Zusammenhang muss auch das duale Studienangebot der FH Gießen-Friedberg an der Außenstelle Frankenberg genannt werden. Es bildet eine wichtige Ergänzung zu den bestehenden Bildungsangeboten und ist ein probates Mittel gegen die zunehmende Landflucht Jugendlicher.“

Im Bereich Tourismus halte die JU die Initiative zur Kennzeichenliberalisierung für ein gutes Marketing-Instrument: „Wir glauben, dass die Rückkehr zu den bewährten Kennzeichen WA und FKB neue Möglichkeiten im Bereich der touristischen Vermarktung eröffnet“, erklärt Thomas Müller weiter. Positive Effekte seien wissenschaftliche nachweisbar. Man warte nun auf die Ergebnisse der im Herbst in Frankenberg stattgefundenen Umfrage zu diesem Thema und hoffe auf ein möglichst positives Ergebnis.

Als weiteren inhaltlichen Schwerpunkt nannte Thomas Müller die Aktivitäten der JU zum fiftyfifty-Taxi: „Wir haben wenig Verständnis für das Verhalten des Kreistages in seiner jüngsten Sitzung. Das fiftyfifty-Taxi ist ein wichtiges Mittel für die sichere und individuelle Mobilität Jugendlicher. Keine bislang genannte Alternative kann das fiftyfifty-Taxi gleichwertig ersetzen. Wir werden uns daher vehement für dessen Wiedereinführung, denn davon muss man mittlerweile ja faktisch reden, einsetzen.“

Die Kommunalwahl, so Müller weiter, werde in jedem Fall eine Herausforderung für die gesamte Union in Frankenberg. Niemand dürfe glauben, dass einem irgendetwas in den Schoß falle. Das Vertrauen der Bürger müsse bei jeder Wahl aufs Neue erarbeitet werden. In diesem Zusammenhang zitierte Thomas Müller auch den SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel: „Wir müssen raus ins Leben. Dahin, wo es laut ist, dahin, wo es brodelt, dahin, wo es manchmal riecht, gelegentlich auch stinkt. Wir müssen dahin, wo es anstrengend ist, weil nur dort das Leben ist.“

In Gabriels Sätzen stecke viel Wahrheit für die Politik in Deutschland insgesamt, meinte Müller: „Zwar hält die SPD sich selbst nicht an die Worte ihres Vorsitzenden. Das macht den Satz aber umso wichtiger. Wir als Junge Union in Frankenberg wollen Politik jedenfalls so gestalten: Authentisch und Lebensecht. Offen für alle. Dafür stehen wir.“

Daher werde die JU ihre sieben, auf dem Wahlvorschlag der CDU Frankenberg vertretenen, Kandidaten im Januar der Öffentlichkeit präsentieren. Unabhängig vom Ausgang der Kommunalwahl wolle sich die JU im Jahr 2011 aber auch stärker in die Frankenberger CDU einbringen, kündigte Thomas Müller an.

Nach mehreren Formalia, wie der einstimmig erfolgten Entlastung des Vorstandes, machten sich die zahlreich erschienenen Mitglieder an die Neuwahl ihres Vorstandes. So wurde Thomas Müller einstimmig als Vorsitzender bestätigt. Gleiches gilt für seine stellvertretenden Vorsitzenden Ann-Christine Schwickerath, Christoph Müller und Sebastian Held. Die Riege der stellvertretenden Vorsitzenden komplettiert der neu gewählte Nico Pohl.

Als Schatzmeister wurde Tim Winkelmann bestätigt, Maximilian Schäfer wurde von den Mitgliedern als Schriftführer wiedergewählt. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde Thorben Wassmuth als Internetreferent, der für den Ausbau der Aktivitäten der JU in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Facebook sowie die übrige digitale Kommunikation des Verbandes verantwortlich zeichnet.

Als Beisitzer wurden Markus Finger, Max Schultheiß, Tobias Nowak und Lukas Wiechens wieder sowie erstmalig Louisa Schwickerath gewählt.

Als Ehrengäste waren der CDU-Kreisvorsitzende Lutz Klein, der Bundestagsabgeordnete Bernd Siebert, Bürgermeister Christian Engelhardt, der Frankenberger CDU-Vorsitzende Rainer Hesse, der ebenfalls Ehrenmitglied der JU Frankenberg ist, sowie der stellvertretende JU-Kreisvorsitzende Timo Lockemann anwesend.

Bevor die Jahreshauptversammlung endete und in die Weihnachtsfeier der JU Frankenberg überging, erinnerte der wiedergewählte Vorsitzende Thomas Müller in seinem Schlusswort an die wichtigste Aufgabe der Jungen Union: „Es geht für uns nicht darum, die Politik der CDU jungen Leuten zu vermitteln. Unsere wichtigste und zentrale Aufgabe ist vielmehr, die Interessen junger Leute aus dem gesamten Frankenberger Land in die Politik zu tragen.“