Mitglieder der Jungen Union Frankenberg zu Gast bei der Firma Hettich. Rechts im Bild Michael Schran, Vertriebsleiter bei Hettich Frankenberg.

Die Junge Union (JU) Frankenberg informierte sich im Rahmen eines Unternehmensbesuchs über Arbeit und Situation des Frankenberger Standorts der Hettich-Gruppe.

Der Vertriebsleiter des Frankenberger Hettich-Werks, Michael Schran, informierte die Jung-Politiker, gemeinsam mit Key Account Manager Tim Konze und der für Personalentwicklung zuständigen Personalreferentin Britta Trompeter, über die Struktur der international operierenden Hettich-Gruppe sowie über die Geschichte des Unternehmens und gewährte im Rahmen eines Betriebsrundgangs umfangreiche Einblicke in die Arbeit des Unternehmens.

Nach Auskunft Schrans ist das Druck- und Spritzgußwerk Hettich Frankenbergs größter gewerblicher Arbeitgeber. Die Hettich-Gruppe selbst sei einer der größten Hersteller von Möbelbeschlägen weltweit. Das Familien-Unternehmen sei mit seiner Produktpalette jedoch breit aufgestellt, so ist das Frankenberger Werk z.B.  auch sehr intensiv im Autoteile-Segment tätig.

Besonders beeindruckt zeigte sich der Frankenberger Unions-Nachwuchs von den hohen Produktionszahlen des Frankenberger Werks. Eine große Faszination ging zudem von der Bedeutung der Hettich-Produkte für den Automobilbau aus. Denn Vertriebsleiter Michael Schran präsentierte den JU’lern einen neuen dreiteilig, modular aufgebauten Armaturenträger für ein Fahrzeug eines großen Deutschen Sportwagenherstellers aus Süddeutschland, mit dem Hettich erst vor Kurzem den zweiten Platz des EFM-Bauteilwettbewerbs 2011 im Bereich Automotive belegte.

Besonders interessiert zeigten sich die Mitglieder der Jungen Union außerdem an der Bedeutung Hettichs als Ausbildungsbetrieb. Nach Auskunft Britta Trompeters beschäftigt Hettich derzeit 37 Auszubildende am Standort Frankenberg. Der Schwerpunkt liege dabei auf der gewerblich-technischen Ausbildung: „Die Hettich-Gruppe legt natürlich großen Wert auf das Thema Ausbildung. Dabei ist es für unser Unternehmen besonders wichtig, grundsätzlich bedarfsgerecht auszubilden. Es gehört zu unserer Philosophie, jungen Leuten eine Zukunftsperspektive zu bieten und für den eigenen Bedarf auszubilden.“

Sorgen bereite Hettich jedoch auch der zunehmende Fachkräftemangel, sagte Britta Trompeter: „Es ist schwierig, hochqualifizierte Fachkräfte in unsere Region zu locken. Außerdem verlassen viele junge Leute nach Ende ihrer Schulzeit Frankenberg oder die Orte der Umgebung. Die bestehenden regionalen dualen Studienangebote werden zwar von Hettich seit ihrem Beginn unterstützt und gefördert. Sie sind für uns jedoch nicht immer ausreichend.“

Außerordentlich kritisch bewertete Michael Schran zudem die infrastrukturelle Anbindung Frankenbergs.  Für ein Unternehmen wie Hettich, das sehr auf Logistik und Mobilität angewiesen sei, sei die jetzige Situation ungenügend. Dies gelte in besonderer Weise für den noch immer fehlenden Autobahnanschluss.

Der Vorsitzende der Jungen Union Frankenberg, Christoph Müller, griff beide Kritikpunkte auf: „Die in Frankenberg bestehende Struktur der beruflichen Bildung ist gut. Dies gilt auch für das duale Studienangebot. Denn es bietet ambitionierten Schulabgängern eine heimatnahe, zukunftsfähige sowie fachlich anspruchsvolle Bildungs- und Karriereperspektive und ist ein probates Mittel gegen die zunehmende Landflucht. Für die Junge Union ist allerdings klar, dass dies eigentlich nur der Anfang sein kann. Insofern halten wir einen bedarfsgerechten Ausbau des Studienangebots natürlich für sinnvoll.“

Müller ging ebenso auf die Frage der Verkehrsanbindung Frankenbergs ein: „Die Verkehrsanbindung Frankenberg ist nachwievor unzureichend. Der Verkehrsfluss auf der B252 stockt aufgrund fehlender Ortsumgehungen und ist für Pkw- und Lkw-Fahrer sowie Anwohner unzumutbar. Noch schlimmer ist die fehlende Anbindung an das Bundesfernstraßennetz. Ein Wirtschaftsstandort wie Frankenberg ist darauf angewiesen. Daher wird die JU Frankenberg sich auch weiterhin für den Lückenschluss der A4 zwischen Kreuztal und Hattenbach einsetzen. Landes- und Bundesregierung müssen hier endlich vorangehen und entscheidende Signale setzen.“

Abschließend brachte Christoph Müller die Freude der Jungen Union Frankenberg über die gute Entwicklung des Druck- und Spritzgusswerks Hettich zum Ausdruck: „Seit der Ansiedlung im Jahr 1966 hat Hettich sich in Frankenberg stetig entwickelt. Frankenberg profitiert seitdem massiv von seinem größten gewerblichen Arbeitgeber. Gerade für junge Leute ist es wichtig, ein solch innovatives und erfolgreiches Unternehmen vor Ort zu wissen. Denn Hettich bietet hunderten von Menschen im gesamten Frankenberger Land eine gute Zukunftsperspektive. Wir wollen alles dafür tun, damit dies auch künftig so bleibt!“